In der Sonderausstellung “Nok. Ein Ursprung afrikanischer Skulptur” präsentiert die Liebieghaus Skulpturensammlung erstmals die spektakulären Funde der mehr als 2.000 Jahre alten Nok-Kultur aus dem subsaharischen Raum. Die über 100 Skulpturen und Fragmente, die Archäologen der Goethe-Universität Frankfurt geborgen haben, werden in der Ausstellung gemeinsam im Dialog mit zeitgleichen Werken der altägyptischen und griechischrömischen Antike aus der Sammlung des Liebieghauses gezeigt. Diese zugespitzte Präsentation thematisiert den großen Konflikt um das radikal veränderte Kunstverständnis des 20. Jahrhunderts: Europas figurative Kunst auf der einen Seite, auf der anderen die freien Formen der so genannten primitiven Kunst.
Wie die Frankfurter Forschungen zeigen, dienten die Plastiken wahrscheinlich verschiedenen Zwecken, von denen einige im rituellen Kontext, beispielsweise im Zusammenhang mit Ahnenkult oder Heilungsritualen, anzusiedeln sind. Allen Figuren ist gemeinsam, dass sie ausschließlich in zerbrochenem Zustand aufgefunden wurden. Bis heute ist nur eine einzige vollständige Figur bekannt. So werden die Fundorte der Figuren zum Hintergrund der Ausstellung: „Freie Formen“, organisch geformte, hölzerne Präsentationsmöbel symbolisieren diese verschiedenen Fundorte. Die auf Ihnen gezeigten Figuren entstammen jeweils dem gleichen Befund. Die im Liebieghaus erstmals zu sehenden Sensationsfunde mit ihren großartigen, freien Formen werden nach Ende der Ausstellung in Frankfurt zurück nach Nigeria transportiert, wo sie in einer Präsentation gezeigt werden.
Entwicklung und Realisation des Gestaltungskonzepts für die Ausstellungsgrafik
Ausstellungsarchitektur Karsten Weber Studio